Ich bekomme in mein­er Prax­is öfter Rück­mel­dun­gen zu mein­er Arbeit, die für mich sehr wertvoll sind, und dafür bin ich auch sehr dankbar. Diese Rück­mel­dun­gen eröff­nen mir Zugänge zu anderen Denkstruk­turen, helfen mir dadurch meine eige­nen Denkmuster bess­er ken­nen zu ler­nen und diese immer mal wieder zu reflektieren.

Eine dieser Rückmeldungen, die ich vor einiger Zeit bekam, hatte es in sich.

Sie löste bei mir eine Reak­tion aus, die mich zu einem unbe­wussten hefti­gen Nach­denken bewogen hat. Da wurde etwas Altes in mir angetrig­gert. Ein Ereig­nis, dass sich vor vie­len Jahren abge­spielt hat und das ich bere­its super gut ver­drängt hat­te, weil es damals ja so weh getan tat.

Anfangs wusste ich nicht mal genau was in dieser Rück­mel­dung der Aus­lös­er war und wann ich mit diesem Nach­denken begonnen hat­te. Was mich jedoch so stutzig machte und mich bewog über diese Erfahrung einen Beitrag zu schreiben, war dass sich meine Stim­mung während diesem inten­siv­en Denkvor­gang zum Neg­a­tiv­en veränderte.

Diese Erfahrung war nicht völ­lig neu für mich, doch in dieser lei­d­vollen Form über­rollte es mich wie eine Walze. Es fühlte sich an wie Grippe im Denken.

Ich war platt. All dieses Denken geschah ohne mein wil­lentlich­es zutun. Jeden­falls dachte ich dies anfänglich noch. Doch je länger ich darüber nach­dachte, desto klar­er wurde das Bild. Da wurde ein Dia­log in mir geführt, an dem ich sel­ber auch noch beteiligt war und der mich zuse­hends zu ner­ven begann.

Jetzt wurde ich wach!

Meine Denkmas­chine funk­tion­iert also auch ohne mich und bedi­ente sich ein­fach an alten ver­drängten Geschicht­en. Ein Gefühl der Unbe­haglichkeit beschlich mich. Was passierte da ger­ade und mit wem führte ich da eigentlich diesen Dia­log, oder ist es ein Monolog? Ich begann erneut darüber nachzu­denken. Doch dieses Mal war ich gegen­wär­tig und bere­it, genau hinzuhören oder bess­er gesagt hinzu­denken. Jet­zt wollte ich Antworten auf meine Fra­gen und wis­sen was es mit diesen Gefühlen auf sich hat.

Es war der Beginn, mich aus­führlich­er mit meinem Denken zu befassen.

Mein erstes Fazit: ich bin unbemerkt in eines meiner Hamsterräder geraten.

Ich muss während meines Denkens anders beschäftigt oder abge­lenkt gewe­sen sein, nur so lässt es sich erk­lären, dass ich meinen Denkvor­gang nicht, beziehungsweise erst dann bemerk­te, als dieses eklige Gefühl dazu kam.

Da es immer noch da war, entsch­ied ich mich etwas dage­gen zu unternehmen. Ich wen­dete die Fragetech­nik an, die ich in einem mein­er Blog­beiträge bere­its erwäh­nt habe. Ich schloss meine Augen und konzen­tri­erte mich auf die Gedanken, die ger­ade da waren und begann die Fra­gen direkt an diese Gedanken zu richten.

  • Ist die Infor­ma­tion, die dieser Gedanke trägt eine Wahrheit? 
  • Ist diese Infor­ma­tion für mich bestimmt? 
  • Ist diese Infor­ma­tion wichtig für mein Ziel? 

Es dauerte ein paar Sekun­den bis ich spürte, wie sich etwas verän­derte, das sich so anfühlte als ob mein Ego mich nun aktiv mitre­den liess. Es war wie tauchen in kristal­lk­larem Wass­er. Ich kon­nte alles sehen, was mich umgab. Kurze Zeit später fand ich auch den Aus­lös­er. Es war eine alte block­ierte Emo­tion, die sich nun klar von ihrer Umge­bung abhob. So klar betra­chtet ver­lor sie ihre ver­meintliche Wichtigkeit und löste sich zuse­hends auf. Auch dieses nervige Gefühl ver­lor langsam an Inten­sität und ich tauchte auf, öffnete meine Augen und betra­chtete meine Umge­bung in meinem verän­derten Bewusstsein.

Ich weiss, dass für dich diese oder ähn­lich­er Erfahrun­gen mit deinem Denken nichts Neues sind. Das ist so, weil es in allen Men­schen geschieht. Es sind kon­di­tion­ierte und abge­spe­icherte Anteile deines Denkmusters, also deines Egos, oder anders aus­ge­drückt: deine Ham­ster­räder. Über diese habe ich schon in den vorherge­hen­den Ein­trä­gen berichtet. Neu kommt etwas hinzu, das dir unbe­d­ingt bewusst wer­den sollte.

Es ist näm­lich so, dass deine Ham­ster­räder neben der Gedanken­pro­duk­tion auch Energiemuster erzeu­gen. Diese Muster, auch Emo­tio­nen, wie sie häu­fig genan­nt wer­den, sind nicht zu ver­wech­seln mit Gefühlen, die der Wahrnehmung auf ein­er höheren Bewusst­sein­sebene dienen! (Merke: Gefühl = Wahrnehmung der Sinne).

Ich spreche hier von Emo­tio­nen, ein­er Energieform, die in ihrem Ruhezu­s­tand mit dem eher friedlich wirk­enden Wet­ter­leucht­en zu ver­gle­ichen ist, das sich jedoch sehr schnell zu einem ver­heeren­den Gewit­ter entwick­eln kann.

Emo­tio­nen entste­hen, wenn Gefüh­le sich mit Gedanken­mustern verbinden. Diese erzeu­gen unkon­trol­lier­bare Energie, so wie ein Gewit­ter im Denken. Ein kleines Wort­spiel zur Verdich­tung und zum besseren Einprägen.

E‑Motion: E = Energie     Motion = Bewegung

 

Energie in Bewegung

Hier­bei spielt es keine Rolle ob diese Energie ein pos­i­tives oder neg­a­tives Schwingungsmuster erzeugt, da sie der gle­ichen Quelle entspringt, wie z.B. bei Angst und Freude. Emo­tionales Denken hat näm­lich die Ten­denz, mehr Bewe­gung sprich Wellen zu verur­sachen, als notwendig. Doch wie kommt diese Energie zus­tande und warum ist sie für dich so schw­er zu kontrollieren?

Weil Du keinen direkten (bewussten) zugriff hast.

Die Antwort find­est du in der Form. Diese Form des Denkens ist Teil deines Ego‘s, was auch die Quelle deines unbe­wussten Denkens ist.

Die Energiemuster, die dieses Denken freizuset­zen ver­mag, ergeben sich aus ges­taut­en oder anges­taute Gefühlen, die schla­gar­tig in Bewe­gung kom­men. Diese Freiset­zung hat zufolge, dass du unbe­wusst emo­tion­al zu denken beginnst und auch dementsprechend weit­er­führende emo­tionale Hand­lun­gen fol­gen. Dies wirst du dann so lange tun, bis die Energie nach­lässt und du wieder in dein Bewusst­sein kommst. Erst jet­zt, in einem kurzen Moment der Gegen­wär­tigkeit wird dir Bewusst, was da ger­ade geschehen ist.

Da du jet­zt ein biss­chen mehr darüber weisst, wie deine Denkmas­chine funk­tion­iert, kannst du dir mal die Frage stellen, wie so ein Gedanke von dir ausse­hen kön­nte. Oder hast du schon mal einen Gedanken gese­hen oder in sog­ar berühren kön­nen? Natür­lich nicht, obwohl du die meiste Zeit von deinem Leben in dein­er Gedanken­welt ver­bringst, wirst du dir eingeste­hen müssen, dass Gedanken keine erkennbare Form haben.

Was du aber tat­säch­lich wahrnehmen kannst, sind Gefüh­le und Emo­tio­nen, die dein Denken begleit­en. Diese Energien sind auss­chlaggebend dafür, wie sich der Denkprozess entwick­elt und das mögliche Ergeb­nis sich anfühlen wird.

Ver­ber­gen sich in der treiben­den Kraft, die deine Denkmas­chine mit Energie ver­sorgt emo­tionale Kräfte wie, Angst oder Min­der­w­er­tigkeit, wirst du diese Emo­tio­nen dann noch stärk­er erfahren.

 

Angst blockiert.

 

Freude hingegen öffnet.

 

Es ist also sprich­wörtlich Matchentschei­dend welche Mix­tur an Emo­tio­nen hin­ter deinem Denken steckt.

Befreie also dein Denken von unnötigem Bal­last und zu vie­len Infor­ma­tio­nen. Die bere­its erwäh­nte Fragetech­nik ist eine gute Meth­ode und auch ein sehr wirk­sames Antiviren­pro­gramm, um dein Denken zu schützen.

 

Für Deine Gedankenhygiene ist es nicht so wichtig, welche Methode du wählst, wichtiger ist: tu es ! Sonst wirst du deine ‘Grippe‘ im Denken nicht los. 

 

Befreie dich von Alt­las­ten und alten schw­er­fäl­li­gen Pro­gram­men, die dir heute auf deinem neuen Weg nicht mehr dien­lich sind.

Damit du dir ein klar­eres Bild machen kannst wie das funk­tion­ieren soll, nimm einen Com­put­er als ver­gle­ich. Die Betrieb­ssys­teme sind deine Denkstruk­turen, der Prozes­sor übern­immt deine Denkgeschwindigkeit und in der Fest­plat­te wer­den deine Erin­nerun­gen gespeichert.

Dein Denksys­tem ist jedoch noch um ein Vielfach­es sen­si­bler und anfäl­liger auf Infor­ma­tio­nen und Viren als es dein Com­put­er ist. Nur scheint es in viel­er­lei Hin­sicht so, dass du dir um deinen Com­put­er grössere Sor­gen machst, als um dein Gehirn. An deinen Com­put­er lässt du grund­sät­zlich keinen anderen ran. Um ihn zu schützen ver­wen­d­est du aufwendi­ge Sicher­heitssys­teme mit ständi­gen Updates, damit dein Anti Viren Pro­gramm stets auf dem neusten Stand bleibt.

 

Für deinen Denkapparat tust du das nicht.

 

Mal abge­se­hen von all den gängi­gen Sub­stanzen, die dem Zwecke dienen, diesen unglaublichen Schöp­fungsap­pa­rat in uns zu betäuben, fliessen ständig unge­filterte Infor­ma­tio­nen in dein Gehirn. Du beziehst sie über das Inter­net, das Fernse­hen oder Print­me­di­en. Sog­ar deine Erziehung und Aus­bil­dung, ein­fach alles was dir je erzählt wor­den ist, nimmst du unge­filtert auf.

Jet­zt wird es erst richtig gruselig. Denn nun ver­sucht dein Denkap­pa­rat aus dieser gigan­tis­chen Infor­ma­tions­flut irgend­was Brauch­bares, sprich Ratio­nales für dich zusam­men zu bröseln. Du hast richtig gehört, ich sagte für dich.

So ver­rückt es sich auch anhören mag, du bekommst erst dann Prob­leme, wenn du dich mit deinem Denken iden­ti­fizierst und möglicher­weise infizierst. Dann verbind­est du mehrheitlich ungeprüften Infor­ma­tio­nen, also dein Denken, mit dein­er Per­sön­lichkeit. Fast so als würdest du sagen, mein Com­put­er, das bin ich.

Auch wenn es dir im Moment noch schw­er fällt zu glauben:

 

Du bist um ein Vielfaches mehr, als das, was du dein Denken nennst!